IGLU – Rechtschreibkompetenz am Ende der 4. Jahrgangsstufe bundesweit getestet – neue Ergebnisse zur Rechtschreibschwäche

In IGLU 2001 wurde zum ersten Mal in Deutschland bundesweit die Rechtschreibkompetenz am Ende der 4-jährigen Grundschulzeit mit dem Löffler Test 3–6 überprüft. Dr. Ilona Löffler hatte hierbei festgestellt, dass Lehrerinnen und Lehrer pro Schulklasse mit drei rechtschreibschwachen Kindern im Schnitt rechnen müssen.

Damit lagen zum ersten Mal verbindliche Zahlen für Rechtschreibschwäche für Deutschland vor. Alle vorherigen Untersuchungen zu dieser Frage verletzten in einem solchen Ausmaß die wissenschaftlichen Standards der empirischen Sozialforschung, dass ihre Angaben ohne Wert waren.

Im Löffler Institut wurden 120.000 Einzelfehler dieser Viertklässler qualitativ analysiert. Rechtschreibschwache IGLU-Schüler*innen schrieben z.B. das Wort „Spaziergangs“ in 367 Fehlervarianten. Wir fanden heraus, dass bei rechtschreibschwachen Kindern die Verunsicherung in der Rechtschreibung umso größer wird, je mehr sie von der Schrift und ihren Verschriftungsmöglichkeiten im Laufe der Schuljahre erfahren.

Rechtschreibschwächen müssen also früh, d.h. im Verlauf der ersten und zweiten Klasse, erkannt werden. (Siehe Frühwarnsystem für Rechtschreibschwächen.)

Die Löffler Tests wurden ebenfalls in IGLU 2006 Deutschland und in IGLU 2007 Belgien im deutschsprachigen Teil eingesetzt.

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